Was Implantologie kann

Keine Express-Heilung mit Implantaten

In letzter Zeit häufen sich Darstellungen, die eine schnellstmögliche Versorgung mit Implantaten versprechen. Sofortimplantation heißt das Zauberwort. Doch allzu oft werden bei den Patienten so falsche Erwartungen geweckt. Die schnelle Form der durch Implantate getragenen Versorgung ist nur zu empfehlen, wenn der Mundraum völlig gesund ist. Entzündungen in Form einer Parodontitis müssen vorab behandelt werden und ausgeheilt sein. Das verlängert zwar die Behandlung, erhöht aber die Erfolgsaussichten deutlich.

Statistisch betrachtet sind in zehn Jahren noch mehr als 95 Prozent der Implantate in einem guten Zustand. Doch was ist die mögliche Ursache bei einem Misserfolg? Der Fachbegriff lautet hier „Periimplantitis“ und bezeichnet eine Entzündung des umgebenden Gewebes. Die Hauptursache für das Scheitern eines Implantats lässt sich jedoch verhindern, vorausgesetzt, der Zahnarzt berät seine Patienten präzise. Drei Aspekte sollten beachtet werden, wenn das Implantat erfolgreich einheilen soll:

  • eine genaue Beratung und Therapieempfehlung des Zahnarztes,
  • eine gute Vorbehandlung und
  • angemessene Zahnpflege nach dem Eingriff.

Grundsätzlich können auch Parodontitispatienten einen Zahnersatz wählen, der mit Implantaten im Kiefer verankert ist. Dafür muss jedoch ein individuelles Konzept entwickelt werden.

Um Komplikationen zu vermeiden, sollte der Zahnarzt bei der Positionierung von Implantaten auf Brücken- und Verbindungskonstruktionen verzichten.

Eine Frage des Alters?

Zudem sollte das Alter des Patienten berücksichtigt werden. Bei der Wahl des Implantats ist ein entscheidendes Kriterium, ob der Patient in der Lage ist, den Zahnersatz entsprechend zu reinigen. Hier können bestimmte Anfertigungen, wie Teleskopkonstruktionen, eine Alternative sein. Diese implantatgestützten Lösungen lassen sich zur gründlichen Reinigung herausnehmen, bieten aber dennoch den Tragekomfort eines festsitzenden Zahnersatzes.


Pflege, Pflege, Pflege

Gerade nach einer erfolgreichen Implantation sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen extrem wichtig. Bei diesen Terminen beobachtet der Zahnarzt die Reaktionen des Mundraums auf die Fremdkörper. Es erfolgt im Einzelnen eine Untersuchung der Zahnfleischtaschentiefe, der Blutungsneigung, der Farbe und Konsistenz des Gewebes um das Implantat. Darüber hinaus sollte der Zahnarzt den Plaqueindex, die Eiterbildung und den Knochenverlust bestimmen. Ebenso wichtig ist eine eingehende Beratung über die nun angezeigte häusliche Zahnpflege. Denn vor Entzündungen im Bereich des Implantats schützt eine optimale Zahnpflege immer noch am besten.


Die häufigsten Fragen zu Implantaten

Implantatgetragene Kronen und Brücken sind in der modernen Zahnmedizin und Zahntechnik häufig die ideale Lösung. Für Implantologen längst ein Routineeingriff, sind viele Patienten unsicher und haben zahlreiche Fragen. Hier einige davon:

 

Ist der Eingriff schmerzhaft?

Eine lokale Betäubung verhindert Schmerzen während des operativen Eingriffs. Danach reichen in den meisten Fällen übliche Schmerzmittel aus.

Werden sich die neuen Zähne so anfühlen wie meine eigenen?

Ja – sie funktionieren wie Ihre natürlichen Zähne, wenn Sie kauen, sprechen oder lachen. Die meisten Patienten spüren keinerlei Unterschied.

Werden die neuen Zähne so aussehen wie meine eigenen?

Ja – normalerweise kann nur das geschulte Auge eines Zahnarztes einen Unterschied erkennen. Es können aber mit der Behandlung verbunden auch ästhetische Korrekturen vorgenommen werden.

Bleiben meine natürlichen Zähne unversehrt?

Ja – mit dem Zahnimplantat müssen Sie keine gesunden Zähne opfern, um die fehlenden zu restaurieren.

Spielt mein Alter eine Rolle?

Nein – Ihre Gesundheit ist entscheidend. Wenn Sie unter 18 sind, muss sichergestellt sein, dass das Knochenwachstum abgeschlossen ist.

Wie sicher sind Zahnimplantate?

Zahnimplantate zeigten in weltweiten klinischen Studien hervorragende Ergebnisse im Hinblick auf Ästhetik und Haltbarkeit. Auch die Überlebenszeit liegt nach neuen Untersuchungen nach 7 Jahren immerhin bei 96 Prozent.

Muss ich während der Behandlungszeit ohne Zähne sein?

Nein – es gibt immer eine Möglichkeit einer provisorischen Versorgung, Ausnahmen bilden hier lediglich Patienten mit frischen Knochentransplantaten.

Kann ich sofort wieder arbeiten gehen?

Die meisten Patienten sind in der Lage, am nächsten Tag wieder zu arbeiten.

Muss ich das Rauchen einstellen?

Es ist sehr empfehlenswert, das Rauchen einzustellen. Rauchen stört den Heilungsprozess und kann die Langzeitprognose verringern.